Naturerlebnis- und Beobachtungsturm im Wurzacher Ried
Der Naturerlebnis- und Beobachtungsturm im Wurzacher Ried ist für die Stadt Bad Wurzach ein Zukunftsprojekt und ein strategischer Baustein in der Stadtentwicklung. Es ist eines der größten Projekte der Gemeinde in den letzten Jahren und soll den Standort als Tourismus-, Natur- und Klimaschutzstandort nach vorne bringen. An dieser Stelle finden Sie nähere Informationen zum Projekt:
Video Naturerlebnis- und Beobachtungsturm
Erfahren Sie mehr über das geplante Projekt "Naturerlebnis- und BEobachtungsturm im Wurzacher Ried". Hören Sie Expertenmeinungen zum Standort am alten Haidgauer Torfwer, die naturschutzfachlichen Vorteile des Standortes und über den Mehrwert des gesamten Projektes. Außerdem wird in dem Film ein 3-D Modell gezeigt.
Video Naturerlebnis- und Beobachtungsturm
Einwohnerversammlung vom 24.04.2024
Rund 300 Interessierte informierten sich am 24. April bei einer Einwohnerversammlung zum Stand der Planungen zum Naturerlebnis- und Beobachtungsturm im Wurzacher Ried. Die Informationen der Stadtverwaltung können Sie im nachfolgenden Video ausführlich nachvollziehen
- Aufzeichnung "Informationen der Stadtverwaltung bei der Einwohnerversammlung vom 24.04.2025"
- Informationsfilm "Naturerlebnis- und Beobachtungsturm"
Fundstellen in der Aufzeichnung von der Einwohnerersammlung:
- 0:00 Begrüßung (Bürgermeisterin Alexandra Scherer)
- 1:10 Informationsteil (Bürgermeisterin Alexandra Scherer)
- 4:00 WAS wird gebaut? (Bürgermeisterin Alexandra Scherer)
- 6:07 WO wird gebaut? (Bürgermeisterin Alexandra Scherer)
- 10:00 Naturschutz und Umweltbildung (Dr. Siegfried Roth, Naturschutzzentrum)
- 16:30 WIE wird gebaut? (Architekt Hans-Georg Schmitz)
- 35:06 Naturschutzfachliche Untersuchungen (Projektleiter Ulrich Möllmann)
- 41:59 Baukosten (Bürgermeisterin Alexandra Scherer)
- 47:46 WARUM wird gebaut? (Bürgermeisterin Alexandra Scherer)
- 50:30 Ausschnitt aus Informationsfilm (Bürgermeisterin Alexandra Scherer)
- 51:29 Besucherlenkungskonzept (Johanne Gaipl, Bad Wurzach Info)
- 1:01:02 WANN wird gebaut? (Bürgermeisterin Alexandra Scherer)
FAQ - hier finden Sie Antworten auf unterschiedlichste Fragen zum Projekt
- WAS wird gebaut?
- WO wird gebaut? Welchen Vorteil hat der geplante Standort im Gegensatz zu anderen? Ist der Standort mit der Schutzgebietsverordnung vereinbar?
- WIE wird gebaut?
- WARUM wird gebaut?
- WANN wird gebaut?
- Woher kommt die Idee, den Turm zu bauen?
- Wie steht der Naturschutz zum Turm?
- Was können Besucherinnen und Besucher künftig vom Turm aus sehen?
- Wie hoch sind die gesamten Baukosten inklusive aller Planungs- und Nebenkosten?
- Wie viel würde der Turm ohne Aufzug kosten? Wieso wird ein Aufzug überhaupt benötigt? Und durch wen wird der Aufzug "bedient" bzw. "betrieben"?
- Wie viel hat die Stadt bereits bisher investiert?
- Wie hoch werden die jährlichen Betriebskosten?
- Kann der bewilligte Zuschuss auch für andere Zwecke vor Ort eingesetzt werden?
- Gibt es eine Amortisationsrechnung, bis wann die Kosten des Projekts wieder "eingespielt" sind?
- Wird durch den Turmbau "geschützte Natur" geschädigt?
- Hat der Bau Auswirkungen auf Kraniche oder andere seltene Tiere im Ried? Müssen innerhalb des Naturschutzgebietes wirklich Tierarten umgesiedelt werden?
- Welche weiteren Infrastrukturmaßnahmen werden durch das Projekt notwendig?
- Wie wird gewährleistet, dass die Zufahrt zum Baustandort mit schweren Baustellenfahrzeugen möglich wird?
- Warum darf das "Torfbähnle" zum Torfwerk fahren, Fahrräder aber auch künftig nicht?
- Wie kann der Turm und das Gelände vor Vandalismus und nächtlichen Besuchern geschützt werden?
- Wo gibt es Parkplätze für den künftigen Turm und wie sollen die Besucher gelenkt werden?
- Wie wird der Turm bewirtschaftet? Eintritt? Kartenautomat?
- Wie wird das Lichtkonzept für den Turm und die direkte Umgebung sein?
- Wie sieht die Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Wurzach (Torfähnlesfahrer) aus?
- Wie werden die Gleise des Torbähnle während der Bauzeit geschützt?
- Wie lange wird das Torfbähnle während der Bauphase nicht fahren können und sind hier Kompensationszahlungen für den Heimatverein Wurzen vorgesehen?
- Kann die Stadt/Verwaltung das Projekt überhaupt durchführen?
- Wie viel zusätzliche Kapazität ist in Verwaltung für das Projekt und später für den Betrieb notwendig?
- Wie viel kostet der eingeleitete Bürgerentscheid?
- Stimmt die Aussage von den Initiatoren des Bürgerbegehrens, dass der finanzielle Spielraum der Gemeinde so eingeschränkt wird, dass andere wichtige Aufgaben der Gemeinde nicht oder nicht mehr richtig gewährleistet werden können?
- Was bringt mir der Turmbau als "normaler Wurzacher Bürger"?
- Was verspricht sich die Verwaltung vom Turm?
- Ist die Maßnahme mit dem Regierungspräsidium Tübingen, Europarat und weiteren naturschutzfachlichen Behörden abgestimmt?
- Wer erteilt die Baugenehmigung?
- Wurde die angrenzende Glasfabrik, Verallia Deutschland AG, in die Planungen mit eingebunden?
Ausgangslage/Ziel des Projektes
Seit längerer Zeit gibt es Überlegungen, im Wurzacher Ried einen Aussichtsturm zu bauen, um das Wurzacher Ried - das größte intakte Hochmoor Mitteleuropas und mehrfach vom Europarat mit dem Europadiplom ausgezeichnet - für Naturinteressierte und auch als touristisches Highlight besser sicht- und erlebbar zu machen. Der Bau eines Aussichtsturmes war zudem auch eine der Anregungen des Europarats bei der letzten Diplomverlängerung für das Wurzacher Ried im Jahr 2019.
In einem ersten Schritt wurde im Jahr 2015 das Stadtbauamt Bad Wurzach vom Stiftungsrat beauftragt, die grundsätzliche Umsetzung dieser Überlegungen in einer Machbarkeitsstudie zu prüfen. In diesem Zusammenhang wurden, zusammen mit dem Naturschutzzentrum, auch mögliche Standorte überprüft, als am besten geeigneter Standort hat sich der bereits befestigte Platz beim ehemaligen Torfwerk Haidgau bestätigt. Eine dort durchgeführte Baugrunduntersuchung der Firma Baugrund Süd liegt dem Stadtbauamt vor. Im Kern beschreibt das Gutachten, dass an diesem Standort ein tragfähiger Untergrund in einer Tiefe von ca. 7m besteht. Dies bedeutet, dass eine Gründung mit Bohrpfählen am Standort technisch möglich ist. Bei allen durchgeführten Orts-Terminen wurde darüber hinaus festgestellt, dass eine Höhe von deutlich mehr als 30m notwendig ist, um über die Baumwipfel einen guten Ausblick über die früheren Torfabbaugebiete, die Renaturierungsflächen und das unberührte Hochmoor zu erhalten.
Derzeit ist ein Besuch im Ried grundsätzlich nur auf ausgewiesenen Wegen sowie im Rahmen von speziellen Führungen möglich. Das Ried in seiner ganzen Ausdehnung mit seiner einzigartigen, zentralen Hochmoorweite bleibt dem Besucher aber verborgen. Das möchte auch die Naturschutzverwaltung ändern, denn wenn bei der Allgemeinheit das Bewusstsein für die Schönheit und Einmaligkeit des Wurzacher Rieds besteht, dann gibt es auch Verständnis für die naturschutzfachlichen Einschränkungen. Mit einem Turm würde das Ried hier „wieder näher an die Stadt heranrücken“. Über den Blick ins Ried hinaus würde sich zudem auch ein schöner Blick von oben ins Stadtbild ermöglichen und die enge Verbundenheit von Stadt und Ried zeigen. Auch aus Sicht der Stadtentwicklung ist es folgerichtig und konsequent, die vor Ort starken Themenbereiche Natur, Gesundheit und Tourismus als Schwerpunkte noch weiter zu stärken.
Der Turm im Ried soll damit ein elementarer Baustein im Zukunftskonzept der Stadt werden, mit dem auch die Inhalte des Markenkerns Bad Wurzachs „Erlebnis Moor zwischen Oberschwaben und Allgäu“ verstärkt und in die bisherige touristische Strategie der „Moorerlebniswelt“ eingefügt werden. Das Projekt würde damit auch die zuletzt getätigten Investitionen in die touristische Infrastruktur Bad Wurzachs ergänzen und die strategische Ausrichtung fortführen.
Bisherige Verfahrensschritte u.a.
- Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2015 (in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzentrum Wurzacher Ried).
- Planungsbeschluss im Gemeinderat am 15.06.2020 mit dem Auftrag an die Verwaltung, die Planung des Aussichtsturms im Wurzacher Ried am Standort beim Haidgauer Torfwerk im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung zu beginnen sowie einen Antrag auf Förderung aus dem Tourismusinfrastrukturprogramms des Landes vorzubereiten.
- Öffentliche Vorstellung der eingereichten Plan-Vorentwürfe von vier Architekturbüros (im Rahmen der o.g. Mehrfachbeauftragung) im Gemeinderat am 05.10.2020 mit anschließender nichtöffentlicher Beratung.
- Auswahl des Vorentwurfs des Architekturbüros GMS aus Isny in der Sitzung des Gemeinderats vom 19.10.2020. Auf dieser Grundlage sollen die weitere Planung und Antragsstellung von Fördermitteln aus der Tourismusförderung weitergeführt werden.
- März 2021: Bewilligung Förderantrag aus der Tourismusförderung durch das Land Baden-Württemberg
- Baugrunduntersuchung im Frühjahr 2023
- Information über den Projektstand im Gemeinderat am 26.06.2023
- Information der Öffentlichkeit im Rahmen einer Einwohnerversammlung am 24.07.2023
- Gemeinderat 18.09.2023: Neuer Förderantrag und Anpassung an die gestiegenen Gesamtkosten
- Information der Öffentlichkeit im Rahmen einer erneuten Einwohnerversammlung am 24.04.2024
- Gemeinderat 13.05.2024: Baubeschluss
- Gemeinderat 16.09.2024: Entscheidung über eingereichtes Bürgerbegehren